reizen

reizen

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rei|zen ['rai̮ts̮n̩]:
1. <tr.; hat (durch eine bestimmte Handlung o. Ä.) sehr ärgern, in heftige Erregung versetzen:
du reizt ihn mit deinem Widerspruchsgeist; jmdn. zum Zorn reizen; das rote Tuch reizt den Stier.
Syn.: anregen, anspornen, auf die Palme bringen (ugs.), aufregen, in Rage bringen (ugs.), in Wut bringen, provozieren, rasend machen, wütend machen.
2. <tr.; hat eine Wirkung auf einen Organismus auslösen:
die grelle Sonne hat ihre Augen gereizt.
Syn.: aktivieren, anregen, aufpeitschen, aufputschen, erregen.
3. <tr.; hat
a) jmds. Interesse, Aufmerksamkeit o. Ä. erregen und ihn herausfordern, sich damit zu beschäftigen:
die Aufgabe, das Buch reizt ihn; es reizt sie immer wieder, etwas Neues anzufangen.
Syn.: anregen, motivieren.
b) eine angenehme Wirkung, einen Zauber, eine Verlockung auslösen:
der Duft der Speisen reizte seinen Magen; mit ihrem knappen Rock reizte sie ihn bis zum Wahnsinn; die warme Sonne reizt uns zum Verweilen.
Syn.: anmachen (ugs.), anreizen, locken, scharfmachen (salopp), verführen, verlocken (geh.), verrückt machen (ugs.).

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rei|zen 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉
1. etwas od. jmdn. \reizen einen Reiz auf etwas od. jmdn. ausüben, etwas hervorrufen, erwecken, erregen
2. jmdn. \reizen
2.2 zornig machen, seelisch peinigen
3. 〈Jägerspr.〉 durch Töne anlocken
● das kann mich nicht \reizen; es würde mich \reizen, es zu versuchen ● den Appetit \reizen; das Licht reizt meine Augen; jmds. Begierde, Interesse, Neugierde \reizen; der Anblick dieser leckeren Dinge reizt meinen Gaumen, Magen; er hat den Hund so lange gereizt, bis er zubiss; es reizt die Kinder, ihn zu ärgern ● jmdn. bis zu Tränen, bis zur Weißglut, Wut, bis zum Zorn \reizen; das reizt mich zum Widerspruch ● gereizt empfindlich, erregt, nervlich angespannt; heute herrscht hier eine gereizte Stimmung; in gereiztem Ton antworten, sprechen
II 〈V. intr.; SkatZahlenwerte nennen, um das höchste Spiel zu ermitteln ● er reizte bis 28
[<ahd. reizzen, reizen „antreiben, locken, anregen, ärgern“ <germ. *wraitjan, eigtl. „reißen machen“, dann „verursachen, dass jmd. aus sich herausgeht“; → reißen]

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rei|zen <sw. V.; hat [mhd. reizen (reiʒen), ahd. reizzen (reiʒen), Kausativ zu reißen, also eigtl. = einritzen machen]:
1. herausfordern, provozieren, ärgern, in heftige Erregung versetzen:
er hat mich sehr, schwer, bis aufs Äußerste gereizt;
jmds. Zorn/jmdn. zum Zorn r.;
Kinder reizten den Hund.
2. als schädlicher Reiz (1) auf einen Organismus einwirken, ihn angreifen:
der Rauch reizt die Augen;
ein zum Erbrechen reizender Gestank.
3.
a) jmds. Interesse, Aufmerksamkeit o. Ä. erregen u. ihn herausfordern, sich damit zu beschäftigen od. etw. zu unternehmen:
die Aufgabe, das Buch reizt ihn;
es reizt immer wieder, etwas Neues anzufangen;
der Anblick reizt [mich] zum Lachen;
b) eine angenehme, anziehende Wirkung auslösen, verlocken, bezaubern:
der Duft der Speisen reizt den Gaumen;
ein Wild r. (Jägerspr.; durch Lockrufe, Nachahmung seiner Stimme heranlocken).
4. (Kartenspiele) durch das Nennen bestimmter Werte die anderen möglichst zu überbieten u. das Spiel in die Hand zu bekommen versuchen:
er reizte [bis] 46, einen Grand.

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rei|zen <sw. V.; hat [mhd. reizen (reiʒen), ahd. reizzen (reiʒen), Veranlassungsverb zu ↑reißen, also eigtl. = einritzen machen]: 1. herausfordern, provozieren, ärgern, in heftige Erregung versetzen: er hat mich sehr, schwer, bis aufs Äußerste gereizt; jmds. Zorn/jmdn. zum Zorn r.; er wurde von den Schülern immer wieder gereizt; Kinder reizten den Hund; das rote Tuch reizt den Stier. 2. als schädlicher ↑Reiz (1) auf einen Organismus einwirken, ihn angreifen: der Rauch reizt die Augen; seine Schleimhäute sind [durch eine Erkältung] stark gereizt; Juckpulver reizt zum Niesen; ein zum Erbrechen reizender Gestank. 3. a) jmds. Interesse, Aufmerksamkeit o. Ä. erregen u. ihn herausfordern, sich damit zu beschäftigen od. etw. zu unternehmen: die Aufgabe, das Buch reizt ihn; es reizt immer wieder, etwas Neues anzufangen; Ihre Erzählungen ... reizten den Widerspruch, aber auch die Neugier der zünftigen Erdkundler (Grzimek, Serengeti 95); der Anblick reizt [mich] zum Lachen; eine so leichtgläubige ... Familie ... musste den Sadismus in ihm r. und ihn locken, sie zu verderben (A. Kolb, Schaukel 117); b) eine angenehme, anziehende Wirkung auslösen, verlocken, bezaubern: der Duft der Speisen reizt den Magen, den Gaumen; die warme Sonne reizt uns zum Verweilen; ein Wild r. (Jägerspr.; durch Lockrufe, Nachahmung seiner Stimme heranlocken). 4. (Kartenspiel) durch das Nennen bestimmter Werte, die sich aus den eigenen Karten ergeben, die anderen möglichst zu überbieten u. das Spiel in die Hand zu bekommen versuchen: er reizte [bis] 46, einen Grand; Jan, der gerade von Matzerath gereizt wurde und bei dreiunddreißig passte (Grass, Blechtrommel 78).

Universal-Lexikon. 2012.

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